Einleitung
Active Setup ist eine Funktion von Windows-Betriebssystemen, die es ermöglicht, benutzerbezogene Anpassungen bei maschinenbezogenen Softwareinstallationen vorzunehmen. Active Setup ist besonders nützlich, da die meisten Softwareverteilungen auf Maschinenebene durchgeführt werden, während bestimmte Einstellungen für jeden Benutzer individuell angewendet werden müssen.
Wichtiger Hinweis: Active Setup ist ein veraltetes Verfahren und sollte idealerweise nicht mehr verwendet werden. Moderne Alternativen wie das PowerShell App Deployment Toolkit bieten sicherere und flexiblere Möglichkeiten für benutzerbezogene Anpassungen. Hier klicken für weitere Informationen.
Funktionsweise von Active Setup
Active Setup funktioniert, indem bei der Anmeldung eines Benutzers eine spezifizierte Befehlszeile ausgeführt wird, sofern dies nicht bereits geschehen ist. Dies wird durch den Vergleich von zwei Registrierungsschlüsseln festgestellt:
- HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Active Setup\Installed Components<ID>
- HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Active Setup\Installed Components<ID>
Wenn der Eintrag unter HKEY_CURRENT_USER nicht vorhanden ist, wird die im Registry-Schlüssel definierte Befehlszeile ausgeführt. Nach der Ausführung wird ein entsprechender Eintrag im Benutzerkontext erstellt, um zu verhindern, dass der Active Setup-Prozess bei der nächsten Anmeldung erneut ausgeführt wird.
Hinweis: Jede muss eindeutig sein und darf nur einmal in der Registrierung vorkommen.
Beispiel: Konfiguration des Windows Media Players mit Active Setup
Ein typisches Beispiel für Active Setup ist die Einrichtung des Windows Media Players. Die folgenden Registrierungseinträge sind erforderlich, um Active Setup für die Konfiguration dieser Anwendung zu nutzen:

Wert | Typ | Beschreibung |
---|---|---|
(Standard) | REG_SZ | Enthält den Namen der Anwendung, der bei der Benutzeranmeldung angezeigt wird. |
StubPath | REG_SZ | Die Befehlszeile, die einmalig während der Benutzeranmeldung durch Active Setup ausgeführt wird. |
Version | REG_SZ | Versionsnummer (Kommas anstelle von Punkten verwenden). |
IsInstalled | REG_DWORD | 1 = Ausführung aktiv; 0 = keine Ausführung. |
Steuerung der Ausführungsreihenfolge von Active Setup-Komponenten:
Die Reihenfolge, in der Active Setup-Komponenten ausgeführt werden, kann durch die Verwendung von < und > vor dem Schlüsselnamen beeinflusst werden:
Zeichen | Funktion |
< | Ausführung zu Beginn |
> | Ausführung zum Schluss |
Vorsicht: Active Setup enthält kein integriertes Timeout oder Fehlerbehandlung. Fehlerhafte Konfigurationen können dazu führen, dass Benutzer vom System ausgesperrt werden.
Active Setup Beispiel: Ausführen einer Batch-Datei
Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie eine Batch-Datei mit Active Setup bei jeder Benutzeranmeldung einmalig ausgeführt wird.
- Vorbereitung:
Kopieren Sie die Batch-Datei in einen Ordner, z.B. unter „C:\Program Files“.

2. Erstellung der Registrierungseinträge für Active Setup:
Erstellen Sie eine .reg-Datei mit folgendem Inhalt:

Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Active Setup\Installed Components\Testprogram]
@="Testprogram"
"Stubpath"="\"C:\\Program Files\\Testprogram\\Activesetup.bat\""
"Version"="1,00"
3. Ausführung der Batch-Datei durch Active Setup:
Beim nächsten Anmelden wird die Batch-Datei automatisch durch Active Setup ausgeführt. Nach der Ausführung wird ein Eintrag unter HKEY_CURRENT_USER erstellt, um die erneute Ausführung zu verhindern.

Nachteile von Active Setup
Obwohl Active Setup eine nützliche Funktion für die Bereitstellung benutzerbezogener Anpassungen ist, bringt es einige Nachteile mit sich:
- Veraltete Technologie: Active Setup ist ein älteres Verfahren, das von Microsoft nicht weiterentwickelt wird. Moderne Deployment-Tools bieten bessere Flexibilität und Funktionalität.
- Fehlende Fehlerbehandlung: Es gibt keine integrierte Fehlerbehandlung oder Timeouts. Fehlerhafte Skripte können dazu führen, dass Benutzer sich nicht mehr anmelden können.
- Langsame Benutzeranmeldung: Da Skripte bei der Benutzeranmeldung ausgeführt werden, kann dies die Anmeldezeiten erheblich verlängern, insbesondere bei umfangreichen Konfigurationen.
- Schwierige Wartung: Änderungen an Active Setup-Komponenten erfordern oft manuelle Eingriffe in die Registry, was die Verwaltung komplexer macht.
- Sicherheitsrisiken: Unsachgemäß konfigurierte Active Setup-Skripte können potenzielle Sicherheitslücken öffnen, wenn sie nicht korrekt geprüft werden.
Fazit
Obwohl Active Setup eine praktische Methode für benutzerbezogene Anpassungen bei Softwareinstallationen darstellt, ist es ein veraltetes Verfahren mit bekannten Einschränkungen. Für moderne IT-Umgebungen empfehlen wir den Einsatz neuerer Tools wie dem PowerShell App Deployment Toolkit, die bessere Fehlerbehandlung und größere Flexibilität bieten. Dennoch bleibt Active Setup in bestimmten Szenarien eine nützliche Lösung für die Verwaltung von Benutzeranpassungen.
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